Der Begriff Inflation beschreibt die Entwertung des Geldes. Das bedeutet, dass für denselben Nominalwert des Geldes weniger Gegenwert in Form von Dienstleistungen oder Waren erhältlich ist. Dieser Effekt entsteht durch Preiserhöhung einer Anzahl Gegenwerte, also eines imaginären Warenkorbs, der als für die Bevölkerung eines Landes repräsentativ betrachtet wird. Zusammengefasst handelt es sich um eine Verringerung der Kaufkraft des Geldes im Vergleich zu vorangegangenen Phasen. Eine leichte Inflation bis zu ca. zwei Prozent wird als positiv betrachtet und ist daher wirtschaftlich gewünscht. Insgesamt deutet die Inflation im Gegensatz zur Deflation eher auf eine positive ökonomische Lage und gute Kaufkraft der Bevölkerung hin.
Eine Geldentwertung durch Verteuerung von Produkten und Dienstleistungen kann aus zwei unterschiedlichen Ursachen entstehen: Durch Erhöhung der Bereit- bzw. Herstellungskosten als sogenannte Angebotsinflation und durch erhöhte Nachfrage als sogenannte Nachfrageinflation. Die Angebotsinflation entsteht, wenn Kosten für Produzenten, wie Lohnkosten, Rohstoffkosten oder Betriebsmittel – Strom, Gas oder Wasser -, steigen. In diesem Fall sind Hersteller oder Dienstleistungsanbieter dazu gezwungen die Preise zu erhöhen, um weiterhin kostendeckend wirtschaften zu können. Im Fall der kalten Progression kann es durch Inflation zu verdeckten Steuererhöhungen kommen. Bei der Nachfrageinflation sind Unternehmen aufgrund hoher Nachfrage imstande die Preise zu erhöhen. Dabei übersteigt die Nachfrage der Käufer das aktuelle Angebot und ermöglicht eine Preiserhöhung. Diese führt jedoch auch zur Geldentwertung, da automatisch weniger einer Dienstleistung oder Ware für dieselbe Menge einer Geldeinheit erhältlich ist. Eine Nachfrageinflation kommt zumeist nur bei annähernder Vollbeschäftigung zustande, da es einzig dann Unternehmen unmöglich ist, die gestiegene Nachfrage zum selben Preis kurzfristig zu decken.
Um das Vorhandensein einer Deflation oder Inflation zu beurteilen, können nicht willkürlich Gegenwerte ausgewählt werden. Stattdessen wird ein Warenkorb aus repräsentativen Waren und Dienstleistungen zurate gezogen. Diese müssen für einen größeren Teil der Bevölkerung relevant und zudem wichtig für das tägliche Leben sein. Es handelt sich also nicht um Luxusgegenstände, sondern beispielsweise um Nahrungs- und Hygienemittel, Kleidung, Miete oder Medien. Verteuern sich mehrere dieser Güter im Warenkorb und handelt es sich um eine langfristige Entwicklung, verglichen mit einer vorangegangenen Periode von mehreren Jahren, wird von einer Inflation gesprochen.
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