Dumping ist eine Verkaufstaktik, die darin besteht, Produkte oder Dienstleistungen unter Preis anzubieten. Damit ist gemeint, dass die Unternehmen ihr Verkaufsangebot unter einem Referenzpreis zur Verfügung stellen. Der Referenzpreis, auch Vergleichspreis genannt, leitet sich entweder aus den Herstellungskosten oder aus dem auf Exportmarkt herrschenden Preis ab. Es wird angenommen, dass sich die Kunden bei der Beurteilung anderer Preise für das günstigere Verkaufsangebot entscheiden.
Motive für Dumping
Es gibt viele Motive hinter dem Angebot von Produkten oder Dienstleistungen unter Preis. In erster Linie streben die Unternehmen durch ihre Dumpingpreise danach, einen höheren Marktanteil in einem schnellen Zeitraum zu erlangen. Es kommt auch vor, dass die Unternehmen mithilfe dieser Verkaufstaktik den Konkurrenzanbieter komplett vom Markt verdrängen oder dessen Wettbewerbsvorteil brechen wollen. Diese Vorgehensweise stellt einen Verstoß gegen ehrliche Handelsbedingungen dar.
Arten von Dumping
Dumping tritt in unterschiedlichen Bereichen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens auf. Internationales Dumping gehört neben Lohndumping, Sozialdumping und Umweltdumping zu am meisten verbreiteten Dumpingformen. Es bezeichnet den Umstand, wenn die Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen im Ausland zum Preis verkaufen, der niedriger als im Inland ist. Dadurch gefährden sie die Marktposition von jenen (inter-)nationalen Anbietern, die unter Preis nicht verkaufen.
Lohndumping und Sozialdumping können genauso negative Folgen haben, indem sie sich in einer ungenügenden sozialen Absicherung und damit auch in einer verminderten Lebensqualität von arbeitenden Menschen widerspiegeln. Zudem tragen sie zu einer verringerten Kaufkraft bei, die für die gesamte Wirtschaft eines Landes nicht gleichgültig ist. Im Vergleich dazu spricht man vom Umweltdumping, wenn die Produkte dank günstigerer Umweltauflagen unter Preis hergestellt oder angeboten werden.
Gegenmaßnahmen
Die Welthandelsorganisation (WTO) und die Europäische Union (EU) unternehmen eine Reihe von Maßnahmen, die sich gegen verschiedene Arten von Dumping richten. Während sich die WTO auf den Kampf gegen Internationales Dumping konzentriert, beschäftigt sich die EU und genauer gesagt die Europäische Kommission mit Dumpingpreisen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten in einer umfassender Weise.
Die WTO erlaubt einem geschädigten Land oder der Europäischen Kommission innerhalb der EU, relevante Antidumpingzölle zu erheben. Jedes Antidumpingverfahren ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Die Europäische Kommission fordert die EU-Mitgliedsstaaten mithilfe von Anti-Dumping-Richtlinien auf, sich stärker gegen Lohndumping sowie China-Dumping einzusetzen, um nur zwei Beispiele zu nennen.
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