Interbankensystem – eine Erklärung
Unter dem Interbankensystem ist ein Netzwerk zwischen verschiedenen Finanzinstituten zu verstehen. Dieses wird für den weltweiten Handel mit Finanzinstrumenten, wie beispielsweise Währungen, Wertpapieren, Derivate, Edelmetallen oder Devisen verwendet. Klar von abzutrennen sind die Geschäfte von den einzelnen Kreditinstituten mit ihren jeweiligen Zentralbanken. Die Verhandlungen finden hierbei direkt auf Brutto- oder Nettobasis statt. Teilweise führen die Banken diese Aufträge für ihre Kunden aus. Jedoch handelt es sich bei großen Teilen um Eigengeschäfte der jeweiligen Bank. Die Angebote und Nachfragen der Banken treffen auf dem Interbankenmarkt aufeinander. Bei diesem handelt es sich nicht um einen physischen Ort. Damit das System funktionieren kann, wird beispielsweise bei Geldleihen auf Referenzzinssätze zurückgegriffen. Zu diesen gehören unter anderem der EURIBOR, der LIBOR und der EONIA. Das Besondere an den Systemen ist, dass sie einfach zu bedienen sind und die Überweisungen schnell ausgeführt werden.
Das Interbankensystem gibt es mittlerweile seit einigen Jahren. So haben sich bereits mehrere Systeme auf dem internationalen Markt etablieren können. Als Anfangspunkt kann das System „iDEAL“ angesehen werden, welche 2005 veröffentlicht wurde. Dieses stützt sich auf die Unterstützung von sämtlichen niederländischen Banken. Mittlerweile wird das System für die Mehrheit der Internetzahlungen in den Niederlanden verwendet. Der Kunde führt hierbei die Überweisung über sein Online-Banking-Konto aus. Wenn die Zahlung erfolgt ist, kann diese nicht mehr vom Kunden selbst zurückgerufen werden. Dieser vermeintliche Nachteil für den Kunden bietet dem Verkäufer aber eine gewisse Sicherheit. So kann die Ware ohne Bedenken an den jeweiligen Kunden versandt werden. Sollte es dennoch zu Komplikationen kommen, kann iDEAL selbst die jeweilige Überweisung rückgängig machen. Zusätzliche Sicherheit bietet das System aufgrund der Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Ein weiteres System ist „SEPA„. Dieses wurde von der Europäischen Union entwickelt und auf den Markt gebracht. Das System soll den Zahlungsverkehr innerhalb von Ländern, welche die Währung Euro haben, erleichtern. Mittlerweile sind 36 Staaten Mitglied von SEPA. Ziel von SEPA bzw. der Europäischen Union ist es, den Zahlungsverkehr zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten zu integrieren und intensivieren. Durch das System sollen die Kosten in der Wirtschaft reduziert werden.
Aber nicht nur die Niederlande und die Europäische Union verfügen über ein Interbankensystem, sondern auch Deutschland. Auch dieses wurde im Jahr 2005 in Frankfurt am Main gegründet. Das System wird offiziell von allen deutschen Banken genutzt. Zum jetzigen Zeitpunkt werden rund 16 Prozent der Online-Überweisungen mit diesem System durchgeführt. Giropay verfügt auch über eine eigene Giropay-ID. Durch diese kann der Jugendschutz sichergestellt werden. Durch den ID findet sowohl eine Altersverifikation als auch eine Kontoverifikation statt.
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