Wer etwas herstellt oder einen Service anbietet, will damit Geld verdienen, also Gewinn machen. Der Begriff Monetarisierung drückt aus, dass einer Dienstleistung oder einem Produkt ein ganz konkreter in Geld ausgedrückter Wert zugeordnet und wie dieser Gegenwert festgelegt wird. Das Verfahren der Monetarisierung verläuft bei materiellen Gütern anders als bei immateriellen Gütern wie Inhalten im Internet. Gerade letztere werden aktuell stärker monetarisiert. Beispiele sind zahlungspflichtige Medieninhalte, Blogs und Youtube Videos. Während die Preisfestsetzung für klassische industrielle Produkte sich an leicht nachvollziehbaren anfallenden Kosten (Produktion, Rohstoffe, Lohnkosten etc.) plus dem gewünschten Gewinn orientiert, müssen die Anbieter von Internet Content neue Wege gehen.
Für alle, die etwas verkaufen wollen, gilt: vor der Monetarisierung muss die Einordnung des Produkts bzw. des Content in den Markt erfolgen. An vorderster Stelle steht dabei das Alleinstellungsmerkmal. Also die Beantwortung der Frage, was hat mein Produkt oder mein Service, das es zu etwas Einzigartigem macht. Alleinstellungsmerkmal im traditionellen Sinn kann ein Patent sein oder eine Produktionsmethode. Bei Internet Content ist dies schwieriger zu erreichen, zum Beispiel durch Expertise auf besonders komplexen Themengebieten oder durch einzigartigen Sprach- und Bildstil. Erfolgreiche Monetarisierung setzt voraus, dass man seine Wettbewerber kennt und sich von ihnen abhebt. Gibt es bereits eine große Anzahl Wettbewerber, die Vergleichbares anbieten, wird der Markteintritt schwieriger. Man muss sich fragen, ob das eigene Angebot innovativ genug ist, um einen guten Preis zu erzielen. In engem Zusammenhang damit steht die Marktrelevanz: gibt es eine ausreichend große Nachfrage in einem ausreichend attraktiven Marktsegment? Lässt sich zeigen, dass langfristig genügend Kunden bereit sind, das Produkt bzw. den Service zu kaufen, kann von dessen Marktfähigkeit ausgegangen werden. Hier setzt der Prozess der Monetarisierung ein.
Internet Content Anbieter verdienen an direkten Zahlungen oder – und dies in steigendem Maße – an Werbung für sie bzw. auf ihren Seiten. Um von Werbenden ausgewählt und bezahlt zu werden, müssen die Internetangebote über eine hohe Reichweite verfügen. Sie spielt insoweit eine herausragende Rolle für die Zuordnung des Gegenwerts in Geld. Als Verdienstmöglichkeiten für Blogger und Youtuber haben sich Sponsored Posts und Paid Memberships etabliert. Sponsored Posts (=Advertorials) sehen für den Nutzer aus wie normale Bestandteile der Webseite, sind aber redaktionell aufgemachte bezahlte Beiträge mit höherer Akzeptanz als echte Werbeanzeigen. Bei Paid Memberships erhalten nur diejenigen Zugriff auf alle Inhalte, die zahlen und dafür einen Mehrwert erwarten und bekommen.
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